26.09.2015 Fahrzeugübergabe LF KatS
Der Katastrophenschutz in Deutschland ist aufgeteilt auf den Bund und die Länder. Der Bund betreibt dafür einerseits das Technische Hilfswerk, andererseits schafft er auch Fahrzeuge für den Katastrophenschutz an und stellt diese den Ländern zur Verfügung. Die Fahrzeuge verbleiben dabei im Eigentum des Bundes, der auch für Unterhalt- und Wartungskosten aufkommt. Die Länder verteilen sie an die Kreise und kreisfreien Städte, die wiederum eigenständig die am Besten geeignetsten Standorte festlegen können.
Auf diese Weise sind aktuell im Landkreis Hof drei bundeseigene Katastrophenschutz-Fahrzeuge stationiert. Ein Schlauchwagen bei der Feuerwehr Selbitz, ein Personen-Dekontaminations-LKW bei der Feuerwehr Rehau sowie ein Löschgruppenfahrzeug bei der Feuerwehr Trogen. Obwohl die Autos im Eigentum des Bundes verbleiben und vordergründig für den Katastrophenschutz konzipiert und angeschafft werden, können und sollen sie bei den Feuerwehren im regulären Einsatzalltag verwendet werden. So wird das Trogener Fahrzeug größtenteils Dienst für den Schutz der ebenfalls bundeseigenen Autobahnen A72 und A93 leisten - eine Aufgabe die vom Bund wiederum an die Kommunen übertragen wurde und von einer relativ kleinen Gemeinde wie Trogen nur schwerlich finanziell im Alleingang gestemmt werden kann.
Das LF KatS ist nicht das erste bundeseigene Fahrzeug in Trogen. Es kommt als Ersatz für das mittlerweile 29 Jahre alte Vorgängermodell, das LF 16-TS. Es wurde 1995 in Trogen stationiert, wo es 17 Jahre lang im Dienst war, bis es bereits 2012 vom Bund ausgemustert wurde. Danach wurde es von der Gemeinde übernommen und weitere drei Jahre auf eigene Kosten weiter betrieben, um die Versorgungslücke bis zur Bereitstellung des Nachfolgefahrzeugs zu schließen.
Doch das neue LF KatS ist weit mehr als nur ein gleichwertiger Ersatz. In vielen Aspekten wurde die Ausstattung erweitert, die Technik modernisiert und Schwachpunkte ausgemerzt. Musste das LF 16-TS noch ohne Löschwasser auskommen, verfügt sein Nachfolger nun über einen 1000 Liter fassenden Tank. Besonders augenscheinlich sind die Verbesserungen bei der Beleuchtung. Die dunklen Tage gehören dank einem Lichtmast auf dem Dach, einer Umfeldbeleuchtung, einem mobilen Flutlichtstativ mit Stromerzeuger sowie moderner Lichtbänder im Mannschaftsraum und den Gerätefächern der Vergangenheit an. Ein deutliches Plus auch für die Sicherheit der Feuerwehrleute. Zwei Atemschutzgeräte können nun während der Anfahrt bereits im Mannschaftsraum angelegt werden, um die Zeit bis zum Eingreifen minimieren zu können. Die leistungsfähige fest eingebaute Pumpe befindet sich nun zeitgemäß am Heck. Gleich darüber sind 320 Meter Schlauchleitung untergebracht, in Buchten fertig gekuppelt. Sie kann genau wie beim Schlauchwagen während der Fahrt verlegt werden, was den Aufbau der Löschwasserversorgung signifikant beschleunigt.
Beibehalten wurde, was sich bereits im Vorgänger bewährt hat. Eine entnehmbare zweite Pumpe, vier Pressluftatmer, ein Faltbehälter mit 5000 Litern Fassungsvolumen, 200 Liter Schaummittel, eine Tauchpumpe, eine Kettensäge. Außerdem finden sich nun Schlauchtragekörbe statt Haspeln, Hohlstrahlrohre, Kugelhähne, Brechwerkzeug und Blitzstäbe für die Verkehrsleitkegel in der Beladung. Für den kommenden Digitalfunk ist das Fahrzeug bereits ausgelegt, es ist sowohl mit analogen als auch digitalen Funkgeräten bestückt.
Im Rahmen eines Festakts wurde das LF KatS am 26. September offiziell an die Feuerwehr Trogen übergeben und in Dienst gestellt. Als Laudatoren sprachen Bürgermeister Klaus Strobel, die Landtagsabgeordneten Alexander König und Klaus Adelt, stellvertretender Landrat Hans-Peter Baumann sowie Kreisbrandrat Reiner Hoffmann sowie Pfarrer Jochen Amarell, der das Fahrzeug im Anschluß segnete.